Und wieder ein 44er von der Society, der so typisch untypisch ist. Anders als die von mir als sehr geil befundenen, rein in Bourbon Barrels gereiften 44.111 und 44.115 (zum Beitrag geht’s hier) war der hier vor mir stehende 44.85 für die letzten beiden Jahre seiner insgesamt 14-jährigen Reifung in einem Refill Oloroso Butt gelegen.
Ein gelungenes Finish, wie ich finde. Das Oloroso Fass erschlägt hier nicht den Grundcharakter des Craigellachie, bringt sich aber deutlich im Abgang durch eine leicht bittere, ledrige Trockenheit wieder ins Gespräch. Die Nase und der erste Eindruck am Gaumen gaukeln einem jedoch mit süsser Fruchtigkeit eine komplette Bourbon Fass Reifung vor.
Aufgrund dieser scheinbaren Diskrepanz ein irgendwie eigenwilliger Whisky, dieser Craigellachie, und genau diese Eigenwilligkeit mag ich sehr.
Und hier kommen wir wieder zu meinem Zwiespalt mit der SMWS (ich kann es mir nicht verkneifen). Dieses in meinen Augen unsägliche, seit über einem Jahr andauernde Rumgeeiere mit leeren Versprechungen um den Webshop und der damit verbundenen katastrophalen Aussendarstellung der Society gegenüber ihren Mitgliedern, steht, auch wieder durch meine Augen geschaut, die Vielfältigkeit und Qualität der Abfüllungen gegenüber. Nicht zu vergessen das in vielen Fällen immer noch sehr gute PLV. Bis dato habe ich hier noch keinen miserablen Whisky probieren müssen.
Wenn ich mich mal ein wenig zurücknehme und mit ein wenig Abstand das letzte Jahr Revue passieren lasse, so kommt unterm Strich heraus, dass die Society in meinem persönlichen Ranking immer noch ganz weit oben steht. Der hier verkostete Craigellachie untermauert das einmal mehr.
Vielen Dank an Chris Rickert für diesen schönen Tropfen.
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