Endlich hatte ich es geschafft, für eine offizielle Laphroaig-Veranstaltung auch mal eine Karte zu bekommen. Für alle 6 Stationen, die die Deutschland-Tour von Suntory Global Spirits im Rahmen der Veröffentlichung des Laphroaig Elements L 3.0 umfasste, waren die Karten innerhalb von 24 Stunden ausverkauft. Das sagt so einiges über den Status der Destillerie in Deutschland, wie ich finde. Als Location in Hamburg wurde das ASKA – Wild Scandinavian Cooking Location am Sandtorhafen in der Hafen-City auserkoren. Eine vorzügliche Wahl, wie der Verlauf des Abends zeigen sollte.
Bergüßt wurden wir Gäste mit einem feinen Whisky-Sour, der natürlich mit einem 10er Laphroaig gemixt wurde. Alles andere wäre ja auch irgendwie unsinnig. Der Abend wurde von Brand Ambassador Mark Armin Giesler moderiert, dem, so scheint es, Laphroaig-Whisky statt Blut durch die Adern fliesst. Ich habe selten jemanden gesehen, der sich so sehr mit der Marke, die er vertritt, identifiziert, was ich aber sehr gut nachvollziehen kann, bin ich doch selber ein riesengroßer Fan der ikonischen Islay Brennerei.
Im Anschluß an den Begrüßungsdrink und einem Snack vom Grill, der mit, was auch sonst, Laphroaig befeuchtet wurde, konnten wir dann das Innere des ASKA betreten und an der langen Tafel in der zentralen Achse des Hausboots Platz nehmen. Mit ein paar eineleitenden Worte zum Fahrplan der Abends durch BA Mark Armin Giesler wurde dann der Abend mit 2 korrespondierenden Laphroaigs offiziell eröffnet, zum einen den Lore in der Standard-Version und zum anderen den Lore in der fassstarken Variante, der in diesem Jahr im Rahmen des Fèis Ìle-Festival als Càirdeas Abfüllung veröffentlicht wurde. Schöner Vergleich vom Standard zum Càirdeas-Release.
Im Anschluß ging es dann im Wechsel weiter mit dem 3-Gänge Menu und den 3 Abfüllungen der Elements-Serie weiter. Daas 3-Gänge Menu war vorzüglich und die Bestandteile der Elements-Serie waren dann noch mal die Krönung des Ganzen. L 1.0 und L 2.0 kannte ich ja schon, beides herrliche Laphroaigs, die die Seele dieser Brennerei widerspiegeln, wobei der L 3.0 den ersten beiden Probanden in nichts nachstand. Alle 3 Elements-Abfüllungen sind nur in Bourbon-Casks gereift und sollen die experimentelle und fantasievolle Seite dieser Islay-Destillerie widerspiegeln.
Elements L 1.0
Normalerweise wird bei Laphroaig halbtrübe Würze verwendet, für den Elements L 1.0 allerdings wurde auch trübe Würze verwendet, die am Ende dem Destillat fettere und phenolischere Noten verleihen soll. Weiterhin wurden zu den standardmäßig zum Einsatz kommenden 5,5 Tonnen fassenden Maischebottiche auch ein 8,5 Tonnen Bottich verwendet, wie er damals in den 1990er Jahren bei Laphroaig noch zum Einsatz kam.
Elements L 2.0
Beim L 2.0 ist das Hauptmerkmal der verlängerte Gärungsprozess. Dauert jener für die herkömmlichen Laphroaigs ca. 55 Stunden, wurde die Gärung für den Elements L 2.0 auf bis zu 115 Stunden verlängert.
Elements L 3.0
Für die dritte Ausgabe der kleinen Serie nun wurde ein kleiner Unfall in der Destillerie genutzt. Im Trockenofen der Mälzerei geriet der glühende Torf in Brand , so dass das direkt darüber liegende Gerstenmalz auf dem Darrboden einer längeren Trocknung mit höheren Temperaturen ausgesetzt war. Die Basis für den Elements L 3.0 stellt dieses Gerstenamlz dar.
Fazit: Ganz großes Kino von Laphroaig und Mark Armin Giesler. Ein Abend, den ich so schmell nicht vergessen werde. Und da es voraussichtlich noch einen Elements 4.0 geben soll, kann ich also auf einen weiteren genialen Abend mit Drams meiner No1 Destillerie hoffen. Und ich werde mir alle drei Kandidaten nochmal zu Hause in Ruhe zu Gemüte führen. Für mich repräsentiert die Elements-Serie die Seele von Laphroaig: grundehrlich, schnörkellos und massiver phenolischer Rauch. So muss das sein.
Ein fettes Dankeschön an Brand Ambassador Mark Armin Giesler und die hervorragenden Gastgeber von ASKA – Wild Scandinavion Cooking. Ihr alle habt einen fantastischen Job gemacht.
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