Bezüglich der Ankunft in Port Askaig war ich ja schon durch meinen ersten Besuch vorgewarnt, weswegen ich dieses Mal nicht so ernüchtert war wie im November letzten Jahres, was aber sicherlich auch der Jahreszeit und der damit einhergehenden Flora auf der Insel geschuldet war. Wie dem auch sei, wir hatten unsere Unterkunft am Rande von Bowmore gebucht und haben angesichts der späten Nachmittagsstunde diese dann auch flugs in Besitz genommen, für hervorragend befunden und den Abend mit einem (oder zwei …) Dram(s) und dem fantastischen Blick über die Bucht rüber nach Bruichladdich und Port Charlotte beschlossen.
Am nächsten Tag stand der Open Day bei Lagavulin auf der Tagesordnung. Allerdings war der Vormittag offen, so dass ich Peter, der bei Kilchoman noch eine Tour gebucht hatte, dort absetzen und weiter Richtung Machir Bay fahren und mich umsehen konnte. Diese kleine Bucht mit dem weitem Sandstrand hatte mich schon im letzten Jahr fasziniert. So auch dieses Mal. Das Wetter war zwar, trotz Spätfrühling, stürmiger und der Wellengang heftiger als im November, und der weitläufige Strand gehörte mir quasi alleine. Nur in der Ferne erkannte ich zwei Menschen und zwei Hunde, die sich nach Herzenslust in der Brandung austobten. Hier würde ich gerne mal einen ganzen Tag verbringen und nichts anderes als den salzigen Geruch des Meeres und die Kraft der Brandung zu verinnerlichen. Herrlich!
Nichtsdestotrotz standen aber noch Termine auf unserer Agenda. Weswegen ich dann auch Peter bei Kilchoman wieder einsammelte und wir, Peter, Michael und ich, dann Richtung Lagavulin zum Open Day aufbrachen.
Dort hatten wir 2 Veranstaltungen gebucht, einmal ein Warehouse-Tasting, bei dem nebenher demonstriert wurde, wie ein klassisches Fass zusammengesetzt wird. Meine Fresse, eine wirklich Geschicklichkeit erfordernde wie kraftraubende Arbeit. Respekt! Nebenher wurden einige Lagavulin frisch aus dem Fass gereicht, feine Sache das. Und zum anderen haben wir uns für eine kleine Bootsfahrt eingeschrieben. Wir wurden in ein kleines gechartertes Motorboot gepackt und dann ging es mit High-Speed auch schon raus, weg von der Küste. Nebenher wurden die Gläser mit einem Distillery Exclusive Bottling gefüllt. Schließlich wollte man seine Besucher nicht von innen her vertrocknen lassen, da für die äußere Befeuchtung die rasante Bootsfahrt bei teils heftigen Wellengang zuständig war. Als zweiter Dram wurde dann noch die aktuelle Fèis Ìle Abfüllung ausgeschenkt. Und zwar reichlich, da gab’s nix zu meckern. Beides schöne Whiskies, die mir gerade im dazu passenden Umfeld hier hervorragend mundeten, aber sicher keine Kaufkandidaten.
Der erste Festival-Tag war schon mal sehr schön. Erst Machir Bay und dann Lagavulin, sehr fein. Gerade die Bootsfahrt hatte es mir angetan, ähnlich wie die Bootsfahrten mit der SMWS auf der heimischen Elbe kann ich mich dabei aus der Realität ausklinken und alles um mich herum vergessen. Dazu dann noch den ein oder anderen feinen Dram, für mich das Paradies auf Erden.
Am Ende des Tages haben wir uns noch in Bowmore umgesehen und noch eine kleine Fototour gemacht. Runder Abschluß des ersten Festival-Tages.
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