Ein schönes Blind-Tasting mit einem äusserst interessanten Ansatz, was uns da die Scotch Malt Whisky Society in Person von Thom Glas am vergangenen Freitag präsentiert haben. Natürlich fand das Event wieder in der Bar der Cap San Diego statt, wenn auch vorerst zum letzten Male. Die Betreibergesellschaft hat wohl mächtig an der Preisschraube gedreht, war zu vernehmen. Nun, dann bin ich auf die Örtlichkeiten der nächsten Tastings gespannt. Es wird nicht langweilig, und das ist auch gut so. Ich mag es, die unterschiedlichsten Locations bei den Tastings hier in Hamburg kennenzulernen.
Zurück zum Thema. Im Allgemeinen geht man zu einem Blind Tasting in der Erwartungshaltung, dass sämtliche zu verkostenden Probanden erst einmal unkenntlich gemacht werden. In diesem Falle weit gefehlt, standen doch bei Betreten der Bar alle sechs Abfüllungen splitterfasernackt vor einem auf dem Präsentierteller, so wie auf den Bildern zu sehen. Die Überraschung stand nicht nur mir in’s Gesicht geschrieben. Aber unser Ambassador Thom Glas meinte, dass Konzept hinter dem heutigen Abend wäre ein wenig ein Anderes.
Die Aufklärung folgte dann umgehend mit Beginn des Tastings. Wir bekamen jeder eine Augenklappe (entgegen der Ankündigung ohne SMWS-Logo, was mir persönlich egal war, ich setze solche Dinger sowieso nicht auf, weder zu Hause noch sonst irgendwo) und sollten jene vor Verkosten des Whisky aufsetzen. Thom ging dann reihum und hielt jedem Teilnehmer ein Lebens- oder was auch immer -mittel, genau wurde das nicht definiert, unter das werte Riechorgan. Dann sollte jeder ein Tipp abgeben, was denn da zu erschnuppern war. Das war schon interessant und teilweise auch lustig, was da so herauskam. Es war aber auch manch ratloses Gesicht zu sehen (wie z.B. meines…).
Zu jedem Whisky gab es 3 Geruchsproben, was nach Adam Riese sage und schreibe 18 Proben macht, und diese wurden nach den Verkostungsnotizen der jeweiligen Abfüllung gewählt. Mein lieber Herr Gesangsverein, da steckt ’ne Menge Arbeit und Überlegung drin. Respekt, lieber Ambassador, kann ich da nur sagen. Aus meiner Erinnerung sind mir nur noch 17 dieser Geruchsproben geläufig, wenn jemand die 18te noch weiss, möge mir bitte Bescheid geben.
Hier die Auflistung der teils schrägen Proben aus meiner Erinnerung heraus:
- Vanille
- getoastetes Toastbrot
- Zitrone
- Ingwer
- Kaffeebohnen
- Kakaobohnen
- Schnupftabak (schwarzer Tee)
- geröstete Haselnüsse
- Kokos
- Pfefferminzbonbons
- feuchtes Herbstlaub
- Elbeschlick (frisch aus der Elbe geschöpft)
- Kaminrückstände (aus dem Schornstein gekratzt und offenbar in Wasser eingelegt)
- natives Olivenöl
- Cognac
- Blaubeerjoghurt
- Barbershop Beard Soup
Die Reihenfolge bzw. die Zuordnung der Proben zu den Flaschen kriege ich jetzt allerdings nicht mehr zusammen, aber hier einmal die ausgeschenkten Whiskies:
- 95.56 – Could Jamaica Mojito?
- 48.144 – Barbershop breakfast
- 105.38 – A grown up whisky for grown up people
- 78.56 – Complex and multi-faceted
- 68.81 – Something of a charakter
- 4.302 – Crumbled nuts on roasted ham
Die Highlights des Abends waren für mich die letzten 3 Probanden. Es sind aber auch Abfüllungen aus meinen favorisierten Flavour Profiles Spicy & dry, Deep, rich & dried fruits sowie Peated.
Zum Schluss sei noch angemerkt, dass nicht nur 3, wie von der SMWS Event-Seite angekündigt, sondern alle 6 Abfüllungen über den exklusiv für die Tasting-Teilnehmer zur Verfügung gestellten Link bestellbar waren.
Vielen Dank noch mal von hier an Thom Glas und die Society für den interessanten und lehrreichen Abend. Hat definitiv Laune gemacht. Und Lust auf mehr…
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